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Imagine | 2. - 3.9.2023 | Spichernstraße
Julia Schmid hat benachbarte Kollegen zu einer gemeinsamen Ausstellung ins Atelier eingeladen. In heterogenen Kombinationen sollte sich motivisch und thematisch scheinbar Entferntes und Fremdes bewusst nahekommen: In Sizilien gestrandete Segel-Quallen (Velella velella) schweben auf Tuschezeichnungen von Julia Schmid über kompakt-folkige Farbkompositionen von Rolf Bier. Ein rästelhaftes Remake in Form eines Siebdrucks zitiert ein legendäres Foto, das John Lennon bei der Aufnahme seines Albums „Imagine“ zeigt (Bier). Er spielt benachbart zum Bild einer Rose von Jericho in trockenem Zustand – die derart vielleicht belebt werden kann (Schmid). Auf der anderen Seite entdeckt man das Wort „ungefähr“, es ruht wie eine Leerstelle solitär im Bildraum. Genau wie drei Tafeln von Rüdiger Stanko, auf denen – übereinander geschrieben – „nichts, nothing, rien“ entziffert werden kann. Wenn man dann auf ein Gemälde schaut, das auf sehr weißer Leinwand Tiere zeigt (Schmid), die alle in einem städtischen Atelier zu finden waren, fragt man sich: Wo ist unser Zuhause? Die intime Assemblage „Kleines Haus vergewissert sich“ lässt Ähnliches anklingen (Bier). Eine präzise Zeichnung von einem Knochen daneben beschäftigt sich wiederum mit der Domestizierung der Wölfe: Als Hunde wurden sie zu Gefährten des Menschen (Schmid).


Künstler*Innen: Rolf Bier, Julia Schmid, Rüdiger Stanko



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