'Found Footage'-Material, überwiegend aus Spielfilmen der Fünfziger- und Sechzigerjahre, dient Christoph Girardet als Ausgangspunkt für eine filmische Recherche, bei der Szenen und Bilder zunächst zerlegt und dekonstruiert werden, um sie dann in einer Weise neu zusammenzusetzen, die die eigentlichen Strukturen und die innere Mechanik des Gezeigten deutlich macht. [ Stephan Berg ]

Girardet studierte von 1988 bis 1994 Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig in der Filmklasse von Birgit Hein. Seit 1989 produziert er Filme, Videos und Videoinstallationen, von 1994 - 2004 zum Teil in Zusammenarbeit mit dem Videokünstler Volker Schreiner und von 1999 - 2022 häufiger in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Matthias Müller. Girardet hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen, u. a. im Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven, MoMA PS1, New York, Palais de Tokyo, Paris, Hirshhorn Museum, Washington, und Eye Filmmuseum, Amsterdam. Er hatte Einzelausstellungen in Institutionen bei FACT in Liverpool, dem Kunstverein Hannover und West in Den Haag. Er hat an bedeutenden Filmfestivals weltweit teilgenommen, darunter die Festivals in Cannes, Venedig, Berlin, Toronto, Locarno, Oberhausen und Rotterdam. Seine Arbeiten sind in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten. Er hat zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter ein Stipendium für das International Studio and Curatorial Program in New York (2000) und ein Stipendium in der Villa Massimo in Rom (2004).

Weitere Informationen:
www.christophgirardet.de